Queer auf Kink Partys

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KINKY PARTYS SIND IM KOMMEN, OB ES GROSSE VERANSTALTER SIND, DIE DURCH GANZ DEUTSCHLAND TOUREN ODER PARTYS FÜR DIE MENSCHEN HUNDERTE KILOMETER ANREISEN. 
DIE MEISTEN DIESER EVENTS SCHREIBEN IN IHREN AUSSCHWEIFENDEN VERANSTALTUNGSTEXT ETWAS WIE „LGBTQIA+ FRIENDLY”, “QUEER” ODER IRGENDEINE ANDERE HALBSEIDENE FORMULIERUNG.
ALSO EIGENTLICH WUNDERSCHÖN: ALLE LIEBEN ALLE, SOLANGE ALLE EINVERSTANDEN SIND. ODER?

Die Realität sieht leider anders aus …

Ich gehe auf viele Partys in ganz Deutschland, dabei erlebe ich immer wieder wunderschöne Nächte. Zahlreiche der Veranstaltungen habe ich mit Partnerinnen besucht, also als queeres FLINTA*-Paar. Leider sind unsere und die Erfahrungen von Freund*innen nicht nur positiv: Mehrmals wurden wir sowohl von Gästen als auch von Veranstalter*innen als Paar nicht respektiert. Einmal durften wir nicht in den Pärchenbereich, mehrfach hieß es “Euch fehlt doch was“. Auch unangenehmes Beobachten, Hinterherlaufen, aggressives Ansprechen und physische Übergriffigkeiten sind keine Seltenheit.

Warum gehen wenige queere Menschen auf BDSM-Partys?

Unsere Gesellschaft ist noch gar nicht so lange überhaupt ein „sicherer“ Space für queere Menschen, oft genug war und ist es gefährlich, die eigene Sexualität offen zu zeigen. Das ist ein zentraler Grund, warum viele queere Menschen nur innerhalb ihrer Clubs und Partys feiern. Die BDSM-Szene hat oft gar nichts mit der queeren BDSM-Szene zu tun. Das liegt unter anderem

daran, dass es vor allem in der GAY-Szene eine lang bestehende Kultur gibt, mit einem eigenen Sicherheitsnetz. Für männlich gelesene Menschen, also auch queere Männer, kommt hinzu, dass sie mehr Eintritt zahlen sollen als Frauen. Clubs ergreifen diese Maßnahme oft, um Gleichgewicht zwischen FLINTA und Männern zu schaffen.

Wenn man allerdings kein Interesse an FLINTA*-Personen hat, dann sind solche Veranstaltungen also auch nicht interessant. Die Spitze für mich sind allerdings Events, die in ihrer Ticket-Politik Trans*-Frauen explizit unter den Männer-Tickets aufzählen. Was in meiner direkten Umgebung drei Clubs für mich cancelt.

WIE ERKENNE ICH EINE PARTY, DIE QUEER-SAFE IST?

HIER SIND EIN PAAR FORMULIERUNGEN UND MERKMALE, DIE DIR ZEIGEN, DASS DIE VERANSTALTUNG SAFE FÜR DICH IST!

Safe Space – Leider gibt es den „Safe Space“ gar nicht, kein Raum ist völlig sicher vor Diskriminierung. Aber wenn eine Party das anerkennt und das so formuliert, zeigt es, dass sie sich als Team mit dem Thema beschäftigt.

FLINTA* – FLINTA* steht für F-emale, L-esbian, I-ntersex, N-onbinary, T-rans, A-gender und das Sternchen für alle anderen Geschlechter die sich nicht als CIS wahrnehmen. Die Formulierung zeigt, dass eine Veranstaltung nicht nur von binären Teilnehmenden ausgeht.

Awareness – Ein Awarenessteam, das ansprechbar und idealerweise auch gut sichtbar ist, macht es einfacher, sich Hilfe zu holen und ist eine wichtige Ergänzung zur Security. Hat die Veranstaltung ein Awareness-Team, zeigt dies, dass Veranstalter*innen Wert auf eure Sicherheit und Wahrnehmung legt!

Queeres Team und Publikum – Besonders schön ist es immer, wenn eine Veranstaltung selbst Flagge zeigt! Ein queeres Team und eine queere Gästeliste sind immer ein gutes Zeichen! Das gilt natürlich auch für DJs & Artists.

ICH FREUE MICH DARAUF, UNSERE KINK-SZENE ZU EINEM BUNTEREN ORT ZU MACHEN!

Author: Kat Kristall | Fotos: foxxed up Photography

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