Tanzt. Tanzt.

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Wir sind sowieso schon verloren!

Bei der Xplore kommt 2023 Endzeitstimmung auf!

BEI DER XPLORE LIEGT DER FOKUS AUF DEM SEXUELLEN KÖRPER UND DER SEXUALITÄT ALS KÜNSTLERISCHER AUSDRUCK. DIE DREITÄGIGE, IMMERSIVE VERANSTALTUNG VOM 28. BIS 30. JULI IN BERLIN BIETET MEHR ALS 60 WORKSHOPS, PERFORMANCES UND VORTRÄGE. DREI KURATIERTE SPIELRÄUME – UNTER ANDEREM EIN
„SILENT SPACE“ – SIND DA FÜR INDIVIDUELLE ERFAHRUNGEN.

Veranstalter ist Choreograf und Konzeptkünstler Felix Ruckert, der bekannt dafür ist, magische und achtsame Spielräume zu erschaffen. Viele kennen ihn noch aus der Schwelle7, Nachfolger ist das IKSK (Institut für Körperforschung und sexuelle Kultur), das seit ein paar Jahren am Berliner Holzmarkt 25 beheimatet ist.

Auch dort liegt der Fokus auf sexpositiven Workshops, es ist außerdem ein Sammelpunkt der Shibari-Szene. Die Xplore findet seit 2004 jährlich in Berlin statt. Derzeit gibt es auch jährliche Ausgaben in Rom und Barcelona.

Die Lage ist Düster

Das Thema dieses Jahr lautet ganz dystopisch „Der letzte Tanz“. Ruckert erklärt es so: „Tanze, tanze, sonst sind wir verloren. Pina Bausch hat diesen Spruch von einem Roma-Mädchen geklaut. Ich würde es eher so formulieren: Tanzt, tanzt, wir sind sowieso verloren. Wohin man auch schaut, Gewalt, Gier und Dummheit scheinen sich ungebremst auszubreiten, die Menschheit verharrt in einem Schockzustand und das Ende des Patriarchats scheint sich hinauszuzögern. Die Lage ist düster. Das Ende ist nah und Hochmut kommt vor dem Fall. Lasst uns also feiern und tanzen im Ascheregen, lasst uns noch ein letztes Mal plantschen, bevor die Flüsse versiegen. Lasst uns spüren, was froh und glücklich macht.“

Kleine Fluchten und Kitschige Utopien

So widmet sich die Xplore 2023 ganz der Erfahrung künstlerischer Praktiken. Tänzerinnen, sowie Bildende und Klang-Künstlerinnen inszenieren mit den Gästen Choreografien und Chöre, Installationen und Happenings, Körpererfahrungen und Körperbilder. So sollen starke Emotionen provoziert werden: „Endzeit-Räume und Träume, kleine Fluchten, kitschige Utopien und ekstatische Dystopien“, so Ruckert.

„Wir wollen die Grundlagen von Kreativität erforschen und den sowohl reflektierten, als auch spielerischen Umgang mit Raum, Zeit und Körper üben. Wir wollen zeigen, wie positiv sich die Beschäftigung mit künstlerischer Praxis auf Qualität und Intensität sexpositiver Räume auswirken kann.“ Die „Xplore 2023 – der letzte Tanz“ soll also eine Gelegenheit werden, Schmerz, Trauer und Wut, aber auch Freude, Liebe und Lebenslust Ausdruck zu verleihen.

Author: Oscadoria | Fotos: Swen Brandy

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